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PÄDAGOGIK wird groß geschrieben!

|  Kitas

Frau Diana Zimdahl, Leiterin der protestantischen Kindertagesstätte „Villa Meilchen“ in der Trägerschaft der Protestantischen Gesamtkirchengemeinde Kaiserslautern, berichtet von der Bedeutsamkeit pädagogischer Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen.

Was ist eigentlich Pädagogik? Bezeichnet wird damit die Wissenschaft, die sich mit der Theorie und Praxis der Erziehung und Bildung beschäftigt. Wie wird dies jedoch im Kita-Alltag umgesetzt?

Fallbeispiel aus der Praxis:
„Bruno, 4 Jahre, kommt in die Kita und kann sich schlecht vom Vater trennen. Er weint und möchte auf dem Arm des Vaters bleiben.“
Wie würden Sie nun reagieren? Was wäre hier die Aufgabe der päd. Fachkraft? Und was denken Sie, wie sich das Kind fühlt, wie der Vater und wie die Fachkraft?
Bei dieser alltäglichen Situation in einer Kita wird deutlich, dass professionelles Handeln und die stete Selbstreflexion unabdingbare „Werkzeuge“ im Kita-Alltag sind. Bei jeder Begegnung mit Kindern und Eltern werden von der pädagogischen Fachkraft eine empathische Grundhaltung und der individuelle Umgang in den vielfältigsten Situationen erwartet.
Der Kita-Alltag umfasst eine Pluralität an Lern-, Entwicklungs- und Bildungsprozessen, die es gilt wahrzunehmen. Die Begrüßung des Kindes, das Begleiten beim Ankommen, beim Frühstück, beim Händewaschen sowie das Unterstützen beim An- und Ausziehen sind vielleicht für Außenstehende unbedeutende Situationen. Im pädagogischen Alltag sind jedoch gerade solche Begegnungen besonders wichtig. Das Kind bewusst und achtsam wahrzunehmen und sich dabei Zeit zu nehmen fördert das Vertrauen und bildet die Basis für individuelle kindliche Lern-, Entwicklungs- und Bildungsprozesse. Einzelne Entwicklungsschritte und Lerngeschichten werden dokumentiert und sowohl mit dem Kind wie auch mit den Erziehungsberechtigten besprochen.

Das Arbeiten mit der Vielfalt an Nationen und Kulturen ist ein Schwerpunkt und damit sowohl eine Bereicherung als auch eine Herausforderung in der Protestantischen Kindertagesstätte „Villa Meilchen“. Ein interkulturelles Lernen findet tagtäglich statt. Die beziehungsvolle Arbeit und die Sozialraum-Orientierung sind Grundvoraussetzungen für professionelles Arbeiten. Das Kind mit seinen Stärken, Interessen und Entwicklungsbedürfnissen steht dabei im Mittelpunkt. Die pädagogischen Fachkräfte stehen mit den Eltern oder Erziehungsberechtigen im regelmäßigen Austausch, um eine enge und vertraute Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zu ermöglichen. In der Kita „Villa Meilchen“ ist mit dem gesamten Team 2018 ein Eltern-Café implementiert worden, welches Eltern und den Familien einen Rahmen für den gemeinsamen Dialog auf Augenhöhe sowie Unterstützung und Beratung bietet. Die Pandemie zeigt, wie wichtig es ist, mit den Eltern in den Austausch zu gehen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Diese während der Corona-Zeit nun fehlenden persönlichen Begegnungen im Eltern-Café sind im Kita-Alltag zu spüren.
Kindertageseinrichtungen sind die ersten Bildungseinrichtungen. Das pädagogische Personal legt somit den Grundstein in der Erziehung, Bildung und Entwicklung der Kinder und leistet damit einen entscheidenden Beitrag für die Gesellschaft.
Das Kindeswohl steht an erster Stelle und ist auch gesetzlich verankert. Im SGB VIII (Achtes Buch) wird im § 22 Absatz 2 der zweifache Auftrag von Tageseinrichtungen genannt, die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern und in der Familie die Erziehung und Bildung zu unterstützen.
Kindertageseinrichtungen sind wertvolle Institutionen, die intern und extern Verantwortung übernehmen und als Netzwerkpartner fungieren, u.a. mit Schulen, Haus der Diakonie, Jugendamt, Beratungsstellen, externen Fachkräften, Ärzten, Musikschulen etc.). Das Aufgreifen und Umsetzen aktueller Forschungsergebnisse in der Pädagogik erfordern eine stetige Anpassung und Umsetzung der Konzeption und des pädagogischen Alltags. Die daher anspruchsvolle Ausbildung für Erzieher*innen kann zwischen drei und fünf Jahre dauern.
Fr. Zimdahl und dem Träger Prot. Gesamtkirchengemeinde Kaiserslautern ist es wichtig, gerade in dieser Zeit öffentlich aktiv zu werden und die Bedeutsamkeit der pädagogischen Fachkräfte in allen Kindertageseinrichtungen hervorzuheben. Die Prot. Gesamtkirchengemeinde betreibt 19 Kindertagesstätten, in denen aktuell 369 Erzieherinnen und Erziehern sowie 20 Auszubildende arbeiten.

Diana Zimdahl

 

 

 

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